von Filip Knopp
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TransferCristiano Ronaldo will Manchester United offenbar nach nur einer Saison schon wieder verlassen, um weiterhin in der Champions League zu spielen und die Schmach der Europa League zu vermeiden. Nicht selten kursieren Spekulationen um eine Rückkehr zu Real Madrid, dieses Szenario ist allerdings nahezu ausgeschlossen.
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Ronaldo befindet sich auf der Suche nach einem neuen Verein – Foto: IMAGO / aal.photo
Quo vadis, CR7?
MADRID/MANCHESTER. Es ist nicht allzu lange her, da bekannte er sich noch zu seinem Verein. „Ich war und bin nach wie vor sehr glücklich, hier zu sein“, sagte Cristiano Ronaldo, obwohl er mit Manchester United gerade eine überaus enttäuschende Saison abgeschlossen hatte. Eine Saison, die ohne einen Titelgewinn und in der Premier League auf einem für ihn katastrophalen sechsten Platz endete.
Sechster Platz: Das bedeutet, dass der inzwischen 37 Jahre alte Superstar in der kommenden Spielzeit erstmals seit 2003 nicht in seiner geliebten Champions League vertreten sein wird, sondern in der Europa League auflaufen muss – sofern er denn im Old Trafford bleibt. Genau das möchte CR7 nun dem Anschein nach nämlich nicht tun, obwohl er dorthin erst im August 2021 von Juventus aus zurückkehrte.
Wegen seines Willens, Manchester bereits wieder den Rücken zu kehren, bleibt er derzeit sogar dem Training der „Red Devils“ unter Neu-Coach Erik ten Hag fern. Angeblich wegen familiärer Angelegenheiten, was aber bloß ein vorgeschobener Grund sein dürfte, um die Situation nicht vollends eskalieren zu lassen.
Cristiano Ronaldo: FC Bayern schließt Verpflichtung aus
Die große Frage, die sich derzeit stellt: Wohin könnte es die Legende von Real Madrid überhaupt ziehen? Richtig realistische Optionen scheint er im europäischen Spitzenfußball trotz seiner Klasse kurioserweise kaum noch zu haben – außer den FC Chelsea vielleicht. Gehandelt wurde er auch beim FC Bayern München, dieser hat in Person von Oliver Kahn aber erneut bekräftigt, eine Verpflichtung nicht in Angriff zu nehmen. „So sehr ich Cristiano Ronaldo als einen der Größten schätze: Ein Transfer würde nicht in unsere Philosophie passen“, sagte der Vorstandschef dem Sportmagazin KICKER.
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Selbst mit Real-Erzrivale FC Barcelona wird der Weltstar in Verbindung gebracht. Ein überaus unwahrscheinliches, praktisches undenkbares Szenario, wobei Barça-Präsident Joan Laporta zumindest einmal nichts ausschloss und am Mittwoch ein Treffen mit Ronaldo-Berater Jorge Mendes, der aber noch zahlreiche andere Akteure vertritt, bestätigt hat.„Ja, ich habe mit ihm zu Abend gegessen. Wir haben über die Marktsituation gesprochen, aber ich werde nicht sagen, ob er mir einen Spieler angeboten hat oder nicht. Es ist immer interessant, mit ihm zu sprechen, er ist ein großartiger Agent“, sagte er laut Barçawelt.
Cristiano Ronaldo und Real: Zu viel spricht dagegen
Spekuliert wird hin und wieder übrigens auch, dass es CR7 zum Ausklang seiner Karriere erneut dorthin verschlägt, wo er seine größte Zeit hatte: Madrid. Dort ist er zu einem der wichtigsten und größten Spieler der Vereinsgeschichte avanciert. Dass Real ihn aber ein zweites Mal aufnimmt, gilt als ausgeschlossen – aus mehreren Gründen.
REAL TOTAL sagt, welche das im Wesentlichen sind.
- Alter und Zukunft
Ronaldo hat Real mit 33 Jahren verlassen, mittlerweile ist er schon 37 und befindet sich damit im Herbst seiner aktiven Laufbahn. Das ist weiß Gott kein Alter, mit dem sich die Bosse in der spanischen Hauptstadt beschäftigen, wenn sie Spieler verpflichten wollen. Bereits im vergangenen Sommer hatte Real eine Rückholaktion abgelehnt. Carlo Ancelotti soll nicht abgeneigt gewesen sein, stellte folglich aber klar: „Cristiano ist eine Legende von Real Madrid und hat all meine Zuneigung und all meinen Respekt. Ich habe nie in Erwägung gezogen, ihn zu verpflichten. Wir schauen nach vorne.“ Florentino Pérez betonte: „Es hat keinen Sinn mehr. Ich mag ihn sehr, er hat uns viel gegeben, aber es macht keinen Sinn.“
Das dürfte jetzt kaum anders sein. Der Klub will lieber junge Akteure holen und entwickeln. Bei den Merengues stehen im Sturm sowohl Marco Asensio als auch Luka Jović vor einem Weggang, Mariano Díaz könnte ebenso gehen. Auffangen würde man das dann eher mit zumindest einem wesentlich jüngeren Spieler, der ganz neu kommt.
Cristiano es una leyenda del Real Madrid y tiene todo mi cariño y respeto. Nunca me he planteado ficharle. Miramos hacia adelante. #HalaMadrid
— Carlo Ancelotti (@MrAncelotti) August 17, 2021
- Es geht auch ohne Ronaldo
Nachdem sich Ronaldo im Juli 2018 verabschiedet hatte, brauchte Real erst einmal Zeit, um ohne ihn klarzukommen. Spätestens mit dem Champions-League-Titel diesen Mai ist es gelungen, sich von dem Verlust des Rekordtorjägers zu „rehabilitieren“. Es war die Bestätigung: Nicht nur nationale, sondern internationale Erfolge sind auch ohne Ronaldo wieder möglich. Warum sollte man ihn also ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt zurückholen? Auch die misslungene Verpflichtung von Kylian Mbappé wird daran kaum etwas ändern.
- Sportliche Rolle
Das 4-3-3 ist bei Real als taktisches System immer noch vorherrschend – inzwischen schon fast zehn Jahre. CR7 agierte dabei stets auf dem linken Flügel, den Vinícius Júnior in den vergangenen Jahren übernommen hat. Der Brasilianer ist dort absolut gesetzt, harmoniert prächtig mit Mittelstürmer Karim Benzema. Selbst Mbappé hätte ihn von dort wohl nicht verdrängt. Ronaldo auf dem rechten Flügel? Kaum denkbar, zumal das auch nicht dem Anspruch eines CR7 entspräche – genauso hinsichtlich einer Reservistenrolle. Denn an seinem Wechselwunsch lässt sich bereits erkennen, dass er noch immer nach dem Höchsten strebt, kollektiven und individuellen Erfolg anvisiert. In Madrid will man mit Blick auf die rechte Außenbahn derweil nun mehr auf Rodrygo Goes, also die Zukunft, bauen.
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- Rolle im Team
So wie natürlich ein Sergio Ramos war Ronaldo bei dem weißen Ballett über Jahre hinweg ein absoluter Leader in der Kabine. Führungsspieler sind nach den Abgängen beider Ikonen nun andere. Karim Benzema zum Beispiel, auch ein Luka Modrić hat noch mehr Verantwortung übernommen. Benzema ist jetzt nicht nur in der Offensive der Boss, sondern als erster Kapitän nach Marcelos Abschied von der gesamten Mannschaft. Eine Rückkehr eines Alphatiers wie Ronaldo könnte das Gefüge im Team da eher durcheinanderwirbeln.
- Real kein Rückkehr-Verein
Real ist allgemein kein Verein, der bereits abgegebene Spieler – keine Leihen, sondern richtige Abgänge – noch ein zweites Mal aufnimmt. Wenn man sich einmal getrennt hat, ob im Positiven oder Negativen, dann ist das Kapitel auch ein für alle Mal abgeschlossen. Klar: Ein Ronaldo-Comeback wäre romantisch und würde dem Verein global noch mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Unter dem Strich spricht jedoch zu viel dagegen als dafür.
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